Montag, 28. September 2009

Boooorrrruuuuuuusssssiiiiiiiaaaaaaaaa!!!

Es gab mal eine Zeit in Deutschland, da erhielt man auf die Frage, ob man die gegenwärtige Regierung gewählt habe, ein hastiges "Nein", sobald man den Bürger auf der Straße oder am Stammtisch fragte. Es wollte einfach keiner gewesen sein. Und auf die Frage, ob man sie wieder wählen würde, erhielt man die gleiche Antwort. Trotzdem wurde Helmut Kohl für vier Legislaturperioden gewählt, auch wenn offensichtlich keiner für ihn stimmte. Es ist mit der gestrigen Wahl schon jetzt absehbar: In ein paar Monaten will es auch keiner gewesen sein, wenn man nachfragt.

Wenn aus Hartz IV mal schnell ein Hartz V wird, weil sich kein Staat die Arbeitslosen leisten kann, wenn die Kurzarbeitsprogramme nächsten Monat auslaufen und sich die Betriebe ihres Personalstamms entledigen. Wenn die ersten Uralt-Meiler wieder ans Netz gehen, um die Stromautos der Reichen mit Saft zu versorgen. Wenn der "Bildung-für-alle"-Slogan sich entlarvt mit dem Zusatz "die es sich leisten können".

Am Wahlabend war ja mein erstes Gefühl: "Borussia". Aber die Blogosphäre hat einige bessere Vergleiche gefunden. Tigerentenclub oder Biene-Maja-Koalition sind ja ganz nett. Ich würde aber lieber auf "Wespennest" taufen.

Jetzt wird ein gutes Drittel der SPD-Abgeordneten ihr Büro räumen müssen. Ehrlich gesagt, mir tut es nicht Leid um sie. (Schade, dass sie nicht in den Genuss von Hartz-IV kommen, wäre so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit.) Schade um Ihre Mitarbeiter im Abgeordnetenbüro.

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