Mittwoch, 29. Juli 2009

Krankheit! oder der analoge Sinn der Digitalisierung

Herrjeh, schon wieder so viel Zeit vergangen seit dem letzten Blogeintrag. Irgendwie habe ich das gefühl, dass ich das Lebensgefühl der "Generation Digital" nicht verinnerlicht habe: Ich werde nicht unruhig, wenn ich das Handy aus Schusseligkeit oder in der morgendlichen Eile zu Hause liegen lasse; im Gegenteil, ich genieße es, ohne diese Ausbeulung in der Jeans unterwegs zu sein, die mit Vibration andeutet, wenn wer was von mir will. Und ganz besonders ist es mehr als anregend, nach 9 Stunden E-Commerce-Alltag mit Affiliate-Marketing in einer Performance-Marketing-Agentur nur noch analog unterwegs zu sein. Noch mehr verblüfft es mich allerdings, dass ich in drei bettlägerig zugebrachten Tagen keinen Trieb drauf hatte, den Computer anzuschalten und die Bilder vom Wochenende aus der Kameraspeicherkarte rauszuziehen und einen Beitrag zu schreiben. Oder einen Statustwit (Lächerlich: "Die Nase läuft." Wären noch 124 Zeichen frei...)? So ganz bin ich von der digitalen Totalität nicht überzeugt (auch wenn ich "Accelerando" von Charles Stross doch sehr genoss). Schade, dass mich mein Ausflug nach Allach Bekanntschaft mit einem spontanen Regenschauer schließen ließ. Danach schien gleich wieder schadenfroh die Sonne, nur hat die totale Durchnässung eine scheinbar latent vorhandene Erkältung so richtig in den Vordergrund gerückt. Aber trotz der heraufziehenden Malaise war der analoge Sonntag mit permanentem Biergartenaufenthalt, am Vormittag mit der Familie, am Nachmittag mit dem Gentle Rocker (schönen Gruß an den Jäger und Sammler 2.0, freue mich schon auf die Fortsetzung) sehr inspirierend. Trotzdem waren die folgenden Tage mit papierner Lektüre (nach Accelerando Schnitzlers Traumnovelle) gut genug angefüllt. Fazit: Im Internet kann man nix verpassen. Es ist eh alles ständig da und läuft nicht fort. Also: Öfter die Kiste auslassen.

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